Heftige Attacken gegen „etablierte Parteien“
WBG: Mertens kritisiert Notfall-Dienst
Matthias Alfringhaus Werdohl. Mit heftigen Attacken gegen die aus ihrer Sicht „etablierten Parteien“ hat die Werdohler Bürgergemeinschaft (WBG) den Kommunalwahlkampf begonnen. Auf der Generalver- sammlung der freien Wählergemeinschaft am Mittwochabend in der Weinstube (WR berichtete) sage WBG-Vorsitzender Thomas Janikowski vor rund 40 Besuchern: „Es gibt hier in Werdohl keine Politik-, sondern eine Parteienverdrossenheit.“ Zur Schließung der Gynäkologie und der Geburtshilfe an der Stadtklinik etwa hätten CDU-Bürgermeisterkandidat Heiner Burkhardt und SPD-Fraktionsvorsitzender Cornelius Böttcher beim Bürgerstammtisch vor zwei Wochen „nicht die ganze Wahrheit gesagt“, so Janikowski auf der Generalversammlung. Die Art und Weise, wie das Thema von den Parteien behandelt worden sei, sei ein Beleg dafür, dass dringend mehr Transparenz in Rat und Verwaltung erforderlich sei. Für diese Transparenz stehe die WBG. Man habe bei der Stadtklinik zwar die Schließung der Abteilung nicht verhindern können, aber trotzdem sehr viel erreicht. So habe die WBG die Werdohler für eine Demonstration bei klirrender Kälte mobilisiert und man habe 7500 Unterschriften gesammelt. Der Parteienschelte von Janikowski schloss sich WBG-Geschäftsführer Willibald Mertens an: „Ich frage mich, wie das mit den Haus- und Fachärzten weitergehen soll. Hier muss die Politik tätig werden, aber man hört von den etablierten Parteien nichts.“ Außerdem könne er nicht verstehen, dass die Neuordnung der Notfalldienste zum 1. Januar 2010 im Kreisgesundheitsausschuss „einfach so durchgegangen“ sei. Gerade ältere Bürgerinnen und Bürger hätten Schwierigkeiten bei Notfällen am Wochenende oder am Mittwochnachmittag nach Lüdenscheid zu kommen, wo die Dienste für den Altkreis Lüdenscheid zentralisiert werden sollen.