Werdohler BürgerGemeinschaft ist absoluter Wahl-Gewinner
Alle anderen Parteien mussten bei der Kommunalwahl zum Teil deutliche Einbußen hinnehmen. CDU: Stabile Mehrheit möglich. SPD: Der Rat ist „bunter“ geworden
Werdohl. Das ist unbestritten: Absoluter Gewinner der Kommunalwahl in Werdohl ist die WBG, die aus dem Stand auf einen Stimmenanteil von 20,8 Prozent gekommen ist. Die CDU kam auf 37,1 Prozent (minus 9,6), die SPD erreichte 34,7 Prozent (minus 6,9) und die FDP erhielt 7,4 Prozent aller abgegebenen Stimmen. Sie musste ein Minus von 4,3 Prozent hinnehmen. Ein Erdrutsch für die Werdohler Liberalen, wenn man bedenkt, dass sie zugleich die Hälfte ihrer bisherigen Mandate verloren hat. Aderlass gab es aber auch für die beiden großen Fraktionen im Rat. Gegenüber 2004 verloren die Christdemokraten vier und die Sozialdemokraten drei Sitze. Die Werdohler BürgerGemeinschaft, der man vielfach einen solchen Senkrechtstart nicht zugetraut hatte, ist nun die dritte Kraft im Rat und bei sieben Mandaten mehr, als nur das Zünglein an der Waage. In einer ersten Stellungnahme wertete der bisherige Frakationsvorsitzende der CDU, Stefan Ohrmann, es als Erfolg, dass die Union stärkste Fraktion im Rat geblieben sei. Für ihn sei es zudem wichtig, „dass stabile Mehrheiten möglich sind“. Die Arbeit für die Zukunft Werdohls beginne schon am Montag, so Ohrmann. Aus der Sicht der SPD sei es der größte Erfolg, dass der eigene Kandidat Siegfried Griebsch die Wahl um das Bürgermeisteramt gewonnen habe, so Cornelius Böttcher. Der Rat sei „bunter“ geworden. Die Werdohler BürgerGemeinschaft habe ein gutes Ergebnis erzielt, erkannte der SPD-Fraktionschef an. Zugleich erhob er hervor, dass die SPD viele junge Leute ins Rennen geschickt habe und vier von ihnen ein Direktmandat erringen konnten. Auch das sei für die Zukunft durchaus spannend. FDP-Fraktionschef Friedhelm Hermes gratulierte ausdrücklich der WBG zu ihrem Erfolg. Sie habe deutlich gewonnen. Die FDP hoffe insgesamt auf eine gute Zusammenarbeit im Rat und betonte, wie alle anderen Parteien den ausgesprochenen fair geführten Wahlkampf. Für die Werdohler BürgerGemeinschaft brachte Thomas Janikowski die Freude über das gute Abschneiden zum Ausdruck. „Wir freuen uns über den klaren Wählerauftrag“, so der WBG-Vorsitzende. Der Wähler habe durch seine Entscheidung deutlich gemacht, wie wichtig für ihn Transparenz und Ehrlichkeit seien. Was die kommunalpolitische Arbeit der Zukunft betrifft, so erinnerte Janikowski daran, dass das Thema evangelische Grundschule zu den ganz wichtigen Problemen gehöre, derer man sich annehmen müsse. Bürgermeisterkandidat Erwin Günther gratulierte Siegfried Griebsch zu seinem Erfolg und wünschte ihm bei allen Entscheidungen eine glückliche Hand.